13Jan

Hartz-IV-Empfänger beim Kauf von FFP2-Masken unterstützen

Eine zusätzliche finanzielle Unterstützung von Menschen, die von Armut betroffen sind, fordert die Diakonie Bayern nach der heutigen Pressekonferenz des Bayerischen Kabinetts.

Eine zusätzliche finanzielle Unterstützung von Menschen, die von Armut betroffen sind, fordert die Diakonie Bayern nach der gestrigen (12. Januar) Pressekonferenz des Bayerischen Kabinetts. „Die Einführung der FFP2-Maskenpflicht für den Einzelhandel und den ÖPNV ist aus immunologischen Gründen sicherlich sinnvoll“, meinte Sabine Lindau, im Vorstand der Diakonie zuständig für Familie sowie Integration. „Zehn Euro für drei Masken sind für Menschen mit Hartz-IV jedoch nicht ohne weiteres finanzierbar.“
Eine „Preisbeobachtung“ allein, wie von Bayerns neuem Gesundheitsminister Klaus Holetschek heute angekündigt, reiche nicht aus. Lindau: „Im geltenden Hartz-IV-Eckregelsatz sind exakt 17,02 Euro für Gesundheit und Hygiene vorgesehen. Damit kommt man schon ohne Corona nicht weit“. Es dürfe nicht sein, dass die Ausgrenzung armer Menschen, die durch Corona ohnehin zugenommen habe, durch die FFP2-Maskenpflicht noch weiter verstärkt werde. „Gerade von Armut Betroffene sind auf den ÖPNV angewiesen. Ihnen darf die Nutzung durch die Maskenpflicht nicht zusätzlich erschwert werden.“
Der Freistaat, so die Diakonie-Vorständin weiter, habe es geschafft, Ende letzten Jahres eine Million kostenfreier FFP2-Masken zur Verfügung zu stellen. „Dies sollte gerade jetzt, wo das Tragen der FFP2-Maske zur Pflicht wird, für arme Haushalte erneut möglich sein.“ Als Nachweis könnte beispielsweise ein Hartz-IV-Bescheid oder die Befreiung von der Rundfunkgebühr vorgelegt werden. Wichtig sei, dass die Betroffenen schnell und ohne bürokratischen Aufwand Masken erhielten.
Lindau wies darauf hin, dass nicht zuletzt auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte eine einmalige Nutzung der FFP2-Masken empfehle. Die alltägliche Praxis sehe zwar sicherlich anders aus. „Mit einer einmaligen Ausgabe von wenigen Euro, wie von der Staatsregierung heute angedeutet, ist es nicht getan.“

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