Wenn wir draußen sind, fangen wir mit dem Singen an“, bremst Erzieherin Bianca Pohl die Kinder der Schmetterlingsgruppe. In den Gängen und Gruppenräumen des Kinderhauses St. Nikolaus ist in diesen Zeiten gemeinsames Singen nicht möglich. Im Garten dagegen schon. Mit ihren hell schimmernden Laternen an diesem nebelgrauen Tag dort angekommen, stimmen sie mit den Erzieherinnen „Ich geh` mit meiner Laterne“ an.
Statt abends nach Einbruch der Dunkelheit mit den Eltern, feiern die Kleinen heuer auch das Martinsfest anders als sonst. Eingepackt in blaue, rote und grüne Anoraks halten sich immer zwei an den Händen und laufen ums Haus, durch den Garten und singen: „Durch die Straßen auf und nieder / leuchten die Laternen wieder / rote, gelbe, grüne, blaue, / lieber Martin komm und schaue!“ Am Ende bilden sie auf der Terrasse einen Kreis. Nach einigen weiteren Liedern, die begeistert mit Händen und Füßen begleitet werden, verteilt Pohl verpackte Plätzchen-Gänse, „die ihr letzte Woche selbst gebacken habt.“ Diese, meinst sie, „dürft ihr, wie auch die Laternen heute mit nach Hause nehmen!“ Am Abend dann könnten sie mit Geschwistern und Eltern noch einmal die Kerzen anstecken und durch das Dorf laufen, schlägt die Pädagogin fröhlich den Schmetterlingsgruppe-Kindern vor. Dann wird im Gruppenraum aufgetischt und Tee zur mitgebrachten Vesper getrunken.