06Okt

„Will die Herzen erreichen“

„Ich habe eine Quelle bei mir gefunden“, veranschaulicht Thomas Plecher den Drang zu malen, „aus der immer wieder Formen und Farben hervorkommen“.

Diese sind so vielfältig, reich und fantasievoll, wie das Leben selbst. Vögel, Fische und Pferde tauchen neben Menschen auf, Geister und Fabelwesen treiben ihr (Un-)Wesen, Architektur und sakrale Motive stehen neben abstrakten Kreationen. Die Farben, mal dunkel, fast düster, dann wieder hell und freundlich, gelegentlich explosiv, als wäre ein Silvesterböller zwischen den Farbtuben explodiert.

Aktuell überwiegen helle Farben und ruhige Motive. „Ich muss wieder mehr zum Licht“, meint Plecher, der während seiner Lehre als Drucker begonnen hat mit Druckwalzen und Farben zu experimentieren. Später ist er auf Öl umgestiegen. „Weil die zu langsam getrocknet sind“, ist er davon aber bald wieder abgekommen. Während einer Kunsttherapie hat er dann begonnen mit Acrylfarben zu malen und ist seither dabei geblieben. Einige seiner Bilder stellt er zur Zeit in den Gemeinschaftsräumen des Wichern-Hauses aus, wo er seit langem lebt und Heimsprecher für die Bewohner ist. Auch wenn wegen der Coronabeschränkungen jeweils nur ein Besucher kommen und die Bilder betrachten kann, ist es ihm ein großes Anliegen, „meine Bilder zu zeigen“. Er wolle damit „die Herzen erreichen und die Welt ein wenig verschönern“, erklärt Plecher sein künstlerisches Anliegen.

Schwierig wird es mit der Aufbewahrung. Seit Zimmer, in dem auch die Staffelei und ein Tisch mit Farben und Malmaterial steht, ist kaum noch Platz. Früher haben sein Vater und andere ab und an Bilder gekauft und ihn damit unterstützt. Mittlerweile ist der Vater verstorben und die letzte große Ausstellung im Café Blomberg liegt schon einige Zeit zurück. Von seinen sieben Geschwistern, die überwiegend im Raum Roding und Cham leben, wo Plecher herstammt, sind zwei ebenfalls künstlerisch-kreativ tätig.

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